Lockdowns, Masken, Schulschließungen: Expertenrat rechnet mit Corona-Politik ab

Am Freitag legt das Expertengremium den Bericht zur Evaluierung der staatlichen Corona-Maßnahmen vor. Er kann als Abrechnung mit der Corona-Politik verstanden werden. Um 12 Uhr wird er veröffentlicht. Hier die ersten Einblicke.

Am Freitag wird der Corona-Evaluierungsbericht des 18-köpfigen Expertengremiums vorgelegt. Die Wissenschaftler, Mediziner und Juristen sollten klären, wie wirksam die staatlichen Beschränkungen gegen die Corona-Pandemie waren. Um 12 Uhr wird der 165-seitige Bericht veröffentlicht. Er liegt „ Welt “ und „ Bild “ bereits vor. 

Die Experten gehen hart mit der Corona-Politik des Landes ins Gericht. Viele Maßnahmen hätten eine kaum nachweisbare Wirkung. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

Lockdowns mit „kurzfristigem positiven Effekt“ und schwerwiegenden Folgen

Mit Blick auf Lockdown-Maßnahmen wie Ausgangssperren und Schließungen von Restaurants und Geschäften heißt es, ein abschließendes Urteil, ob und welche Maßnahmen wie stark und zuverlässig wirken, sei nicht möglich. Allerdings sehen die Experten eher einen „kurzfristigen positiven Effekt“. Denn: „Je länger ein Lockdown dauert und je weniger Menschen bereit sind, die Maßnahme mitzutragen, desto geringer ist der Effekt und umso schwerer wiegen die nicht-intendierten Folgen.“

Zu den Folgen gehörten demnach die Verschlechterung der Grundgesundheit etwa durch verschobene Behandlungen, nicht erkannte Erkrankungen, Zunahme von psychischen Erkrankungen und existenziellen Nöten.

2G- und 3G-Maßnahmen: Vorlegen von Impfpässen kritisch

Auch die 2G- und 3G-Maßnahmen werden von den Sachverständigen unverbindlich bis kritisch eingeordnet. Zur Erinnerung: Bei einer 2G-Regelung haben nur Geimpfte und Genesene Zugang (etwa zu Restaurants oder Veranstaltungen), bei einer 3G-Regelung Geimpfte, Genesene und Getestete.

Der Bericht legt nahe, dass angesichts der immer weiter nachlassenden Schutzwirkung einer Impfung auch Geimpfte nicht von einer Testpflicht ausgenommen werden sollten. Auch das Vorlegen von Impfpässen wird kritisch bewertet. Die „nachgewiesene Wirkung“ erscheine „eher gering“, heißt es dazu im Bericht. Befragungen in anderen Ländern hätten zudem gezeigt, dass „verpflichtende Impf- und Immunitätsnachweise aus psychologischen Gründen kontraproduktiv sein können“. Die Motivation, sich impfen zu lassen, sei dadurch teilweise gesenkt worden.

Schulschließungen werden kritisch gesehen – Belastungen für Kinder

Auch die corona-bedingten Schulschließungen werden skeptisch betrachtet. Denn: „Der genaue Effekt […] auf die Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus ist trotz biologischer Plausibilität und zahlreicher Studien weiterhin offen, auch, weil […] die Effekte der Einzelmaßnahmen nicht evaluiert werden können.“

Klar seien dagegen die negativen Folgen für die Kinder. „Physische und psychische Belastungen der Kinder sind empirisch gut belegt, die Betroffenheit unterscheidet sich dabei deutlich nach dem sozioökonomischen Status der Familien“, heißt es im Bericht.

Masken: Im Labor sinnvoll, im Alltag „nicht abschließend geklärt“

Den Nutzen von Masken in Innenräumen bewertet die Kommission positiv. Die Wirksamkeit von Masken im Labor sei bestätigt, allerdings sei „nicht abschließend geklärt, wie groß der Schutzeffekt von Masken in der täglichen Praxis“ ist. Sie schreiben: „Eine generelle Empfehlung zum Tragen von FFP2-Masken ist aus den bisherigen Daten nicht ableitbar.“ Und warnen: „Eine schlechtsitzende Maske hat auch keinen, ggf. sogar einen negativen Effekt“ und beziehen sich dabei eine suggerierte „Scheinsicherheit“.

Das Fazit: „Das Tragen von Masken“ könne „ein wirksames Instrument in der Pandemiebekämpfung sein“. Allerdings haben „schlechtsitzende und nicht enganliegende Maske jedoch einen verminderten bis keinen Effekt“. 

Guter Umgang mit wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise

Positiv bewerteten die Experten dagegen den Umgang der Politik mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Die Regierung hätte „frühzeitig reagiert und große finanzielle Anstrengungen unternommen, um gegenzusteuern“.

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